Das brandneue Festival für aktuelle Musik im Herzen Baden-Württembergs präsentiert vom 7.-9. November an mehreren Spielorten in Munderkingen ein einzigartiges Programm aus zeitgenössischen Kompositionen, improvisierter Musik, interkulturellen Begegnungen, experimentellem Jazz und unerwarteten Klangwelten.
Die FEST:Spiele Oberschwaben sind mehr als ein Musikfestival. Sie schaffen einen offenen Raum, in dem Künstler:innen und Publikum von Beginn an ins Gespräch kommen, Eindrücke austauschen und gemeinsam neue Formen des Hörens erleben.
Das Festival wird von einem diversen Team kuratiert. Die künstlerische Leitung übernehmen die international renommierte Blockflötistin Susanne Fröhlich (Spezialistin für zeitgenössische und alte Musik, Lehrbeauftragte an der UdK Berlin, ECM Records), der Gitarrist, Komponist und Autor Marc Sinan (ECM Records, Rowohlt Verlag, Betreiber der Spreehalle Berlin) und der Kontrabassist, Komponist und Label-Betreiber Meinrad Kneer (Evil Rabbit Records, Phosphoros Ensemble). Die Produktionsleitung übernimmt das Team der Berliner Musikagentur YMUSIC.
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Das Eröffnungskonzert ist eine Begegnung, ein besonderer Ort des aufmerksamen Zuhörens. An diesem Abend wird es keine Grenzen zwischen Publikum und Ausführenden geben und durch Nähe ein einzigartiger Zugang zur aktuellen Musik ermöglicht werden, der Lust auf mehr macht. Die hochkarätigen Solist:innen werden zum Teil auch überlappend den Rathaussaal bespielen. Traditionelle Musik, zeitgenössisch komponiertes Repertoire, dadaistische Lautpoesie und freie Improvisation werden hier gleichberechtigt nebeneinander stehen und ineinandergreifen.
Susanne Fröhlich transportiert in ihrem Soloprogramm die Blockflöte ins Hier und Jetzt und zeigt, was auf diesem oft unterschätzten, aber sehr außergewöhnlichen Instrument möglich ist. Das Repertoire ist ein Mix aus früher Musik, um das Publikum aus einer bestimmten Erwartungshaltung abzuholen und zeitgenössischen Stücken von Hollis Taylor, Fausto Romitelli und Markus Zahnhausen.
Naoko Kikuchi bewegt sich mit der Koto, einem 1300 Jahre alten traditionellen japanischen Musikinstrument, frei zwischen verschiedenen musikalischen und künstlerischen Welten. Sie erforscht die Musik der Zukunft, indem sie eine reiche Vielfalt an Koto-Klängen durch improvisierte Performances und Kompositionen von Gene Coleman, Malika Kishino, Tomi Räisanen und anderen verwebt.
Das Solowerk von Jaap Blonk zeigt eine immer erstaunliche Vielfalt. Musique concrète, Beats, Klangpoesie, Minimal Techno, ein Manifest, Soundscapes und mehr. Sein Konzertprogramm wird immer spontan festgelegt und ist eine Mischung aus seinen Versionen klassischer Lautpoesie und Stimmstücken aus der Tradition von u.a. Kurt Schwitters, Hugo Ball, Antonin Artaud und seinen eigenen Werken (experimentelle Texte, phonetische Etüden, erfundene Sprachen, Improvisationen).
In “Klangschatten” bewegt sich die Musik wie ein großes Echo ihrer selbst durch unterschiedliche reale, imaginierte und metaphorische Resonanzräume.
“Continuity” ist ein Live-Solo-Klarinetten-Projekt, das es wagt, sowohl Mustafa Kandıralı als auch Steve Lacy gleichzeitig auf meine eigene Weise zu huldigen. Ich beabsichtige, das zu erschließen, was ihre Stimme jetzt für mich bedeutet, anstatt zu versuchen, ihre enormen Einflüsse auf mich als Spieler zu beweisen oder zur Schau zu stellen. Und natürlich muss ich das gewichtige Repertoire der Solo-Klarinettenmusik von Komponisten wie Stravinsky, Boulez, Isang Yun und vielen anderen erwähnen, unter deren Einflüssen ich mich wohlig und geborgen fühle, anstatt wie unter einem Felsen erdrückt. Nach der Aufnahme von mehr als 60 Alben in über drei Jahrzehnten ist es an der Zeit für mich, etwas darüber zu sagen, wie das alles für mich zusammenhängt. Wie die Klarinette mir den Weg geebnet hat, meine Gedanken, Fragen und Zuflucht zu finden.
Am Samstagnachmittag präsentieren Schüler:innen aus vier Klassen ihre eigenen künstlerischen Beiträge – entstanden im Rahmen unseres Workshops zu Identität, Utopie und Gemeinschaft. Die jungen Teilnehmer:innen setzten sich mit ihren Lebensrealitäten auseinander und entwickelten Texte, Bewegungen und Klänge, die ihre Sicht auf die Welt spiegeln. Eine eindrucksvolle Collage aus Stimme, Körper und Zukunftsfragen – offen, mutig und berührend.
Mit Schüler:innen der Schule an der Donauschleife, Munderkingen und des Johann-Vanotti-Gymnasium, Ehingen
Die Sängerin Cansu Tanrıkulu ist SWR Jazzpreisträgerin 2024. Als Kind der 1990er-Jahre und ist Sie Teil einer jungen, international vernetzten Jazz-Szene. Für Sie ist das Wichtigste im Jazz sein kollaboratives Prinzip, sein Beharren auf Veränderung und Vielseitigkeit. Das ist die treibende Kraft, die sich der Jazz bis heute bewahrt hat. In der Berliner Jazz-Szene ist Cansu Tanrıkulu eine der präsentesten und eindrucksvollsten Stimmen. Die Liste derer, mit denen sie schon gearbeitet hat, ist lang. Exklusiv für die Festspiele Oberschwaben kollaboriert sie mit dem in ebenfalls Berlin beheimateten Ensemble ~su.
Stimme, Saxophon und koreanische Perkussion – Ensemble ~su kreiert einen musikalischen Fluss, der sich frei im Dazwischen bewegt: Zwischen der „klassischen“ und schamanistischen Musik aus Korea, zwischen Jazz und zeitgenössischer improvisierter Musik.
Ihr künstlerischer Ausdruck ist immer neu vom unvoreingenommenen Aufeinanderzugehen bestimmt. Bislang unbekannte Klänge sind so in einem Zusammenklang zu hören, der einzigartig ist. Diese Erfahrung lässt alle Vorurteile vergessen und führt die kreative Reibung innerhalb der Band zu einer Kernschmelze, die kreative interkulturelle Energien freisetzt: Hier wird lustvoll mit der Loslösung von – und Annährung an tradierte, definierte Rahmen und vorgeformte Strukturen gespielt und so werden diese im gleichen Atemzug hörbar zu einem Fluss der Inspiration. Zuweilen fragil wirkt ihre Musik, die immer organisch gewebt, autonom und authentisch ist. Ensemble ~su ist dabei phantasie- und humorvoll, groovy und punkig.
Mit anschließendem Artist-Talk.
BESETZUNG:
Cansu Tanrikulu: Gesang, K´kwaenggwari
Peter Ehwald: Komposition, Saxophon
Kim Bo-Sung: Janggo, Jing, Stimme
Shin Hyo Jin: K´kwaenggwari, Buk, Jing, Bara, Glockenspiel, Moktak, Stimme
Die in England aufgewachsene und jetzt in Berlin lebende Pianistin Julie Sassoon bildet gemeinsam mit ihrem Partner, dem Saxophonisten Lothar Ohlmeier, ein einzigartiges Duo.
In Ihrer beider Musik verbinden sich kammermusikalischer Jazz, improvisatorische Passagen und klassische, in die Tradition des Impressionismus zurückreichende Spielweisen. Man taucht in eine Welt raffinierter Einfachheit und Phantasien ein, die, angereichert vom warmen Sound des Saxophons und der Bassklarinette zusammen mit dem alle klangliche Nuancen auskostenden Klavier, gleichsam im zeitgenössischen Gewand erscheint. Es weiten sich Klangräume, mit deren Durchschreiten wie von selbst musikalische Geschichten erzählt werden. Die einzelnen Stücke sind komponiert, realisieren sich aber erst im spontanen, genau aufeinander hörenden, improvisatorischen Zusammenspiel. Es ist eine Musik, die atmet und gerade in ihren stillen Passagen die Zuhörer gefangen nimmt.
Mit anschließendem Artists Talk.
BESETZUNG:
Julie Sassoon – Piano, Komposition
Lothar Ohlmeier – Tenor Saxophone, Bass Klarinette
In »NEOFILIA« werden Bach, barocke Arien und die Klänge des Osmanischen Reiches verbunden: Es ist ein musikalisches Crossover-Erlebnis, das Vergangenheit und Gegenwart, Orient und Okzident miteinander in Resonanz bringt.
Ausgangspunkt ist die barocke Arie – berührend, virtuos, zutiefst menschlich. Werke von Johann Sebastian Bach, Silvius Leopold Weiß und dem osmanischen Komponisten Dimitrie Cantemir treffen auf neue Musik u. a. von Fatima Kahraman, die von heutigen Perspektiven auf das Fremde, das Andere, das Neue erzählt. In dieser Begegnung entfalten sich Lieder über Sehnsucht, Projektion, Liebe und Entfremdung – musikalisch vielsprachig und stilistisch durchlässig.
»NEOFILIA« ist als performatives Wandelkonzert konzipiert, bei dem das Publikum im Raum herumführt wird. Unter der künstlerischen und musikalischen Leitung von Marc Sinan entsteht gemeinsam mit der Marc Sinan Company, einem Ensemble für aktuelle Musik und klangliche Grenzgänge, ein eindrucksvolles Konzertformat zwischen Alter Musik, digitaler Klangkunst und ritueller Performance.
Susanne Fröhlich – Blockflöte
Marc Sinan – Gitarre, Komposition
Meinrad Kneer – Kontrabass
Johanna Zimmer – Gesang
In einer einmaligen Kombination aus Jazz, Volksmusik, klassischer Musik und Rock entwickeln Iva Bittová und Anıl Eraslan in „What my father sang to me“ bei der Vertonung alter europäischer Volkslieder ihren ganz eigenen Stil.
Ausgangspunkt sind dabei die Lieder, die Iva Bittová seit ihrer Kindheit aus dem Munde ihres Vaters gelernt hat und ihm nun als Geschenk zurückschickt. In ihre Erinnerungen an die Sommer auf dem Land in der Slowakei an der Grenze zu Ungarn mischen sich musikalische Einflüsse aus Volksliedvertonungen von Leoš Janáček und Béla Bartók. Mit Anıl Eraslan trifft sie auf einen der spannendsten improvisierenden Cellisten der Gegenwart. Gemeinsam werfen sie sich spielerisch Motive aus den alten Melodien zu und improvisieren über Verse aus den zugrunde liegenden Gedichten. So wird „What my father sang to me“ zu einer sehr persönlichen und berührenden Erinnerung an die Kindheit und die Eltern, aber auch Traditionen, Leidenschaften und Emotionen.
Mit anschließendem Artist Talk.
BESETZUNG:
Iva Bittová – Violine, Stimme
Anıl Eraslan – Cello
Verirrte Wege, Umwege, Übergänge: Das Konzert „VIAE smarrite“ folgt einer Musik, die nicht geradlinig verläuft. Der Schwerpunkt liegt auf Neuer Musik – auf Klängen, die sich tastend, lauschend, suchend entfalten. Alte Musik erscheint nicht als Zitat, sondern als Klangmaterial, das improvisatorisch erforscht, umgedeutet, verwandelt wird.
Arah Saffians „Minoische Variationen“ greifen archaische Bewegungsmuster auf, Elias Reusners barocke Passacaglia wird zum Ausgangspunkt improvisatorischer Transformation. Auch Kapsbergers Toccata wird neu gehört, neu befragt.
Walter Zimmermanns „Irrgarten“ verbindet Musik und Sprache zu einem labyrinthischen Gedankenraum. Und Burkhard Stangls MELLOW (MY FELDMAN) führt in eine Musik der Zeitdehnung – ohne Vergangenheit, Zukunft oder Gegenwart. „Mit offenen Ohren träumen“, heißt es dort, während sich in der Leere neue Energie formt: widerständig, wach, rebellisch.
Dieses Konzert ist ein bewusstes Lauschen auf unbekannte Pfade – ein Sich-Einlassen auf Übergänge, ein tastendes Erkunden von Wegen, die sich erst im Gehen offenbaren. Alte Klänge werden zu Resonanzräumen für neue musikalische Möglichkeitsformen.
Mit anschließendem Artist Talk.
BESETZUNG:
Reinhilde Gamper: Diskant-, Basszither
Mit „Instant Songs“ entführen Jelena Kuljić, Sebi Tramontana und Frank Gratkowski in romantisch-abstrakte Klanglandschaften…. Zwischen Improvisation, Lyrik und den Echoes der Songs von Duke Ellington und Billy Strayhorn erkunden sie diffuse Geräuschwelten, scheinbar durchkomponierte Melodien, klare Liedstrukturen sowie technisches Stimmengewirr. Der musikalische Trialog verbindet auf spielerische Weise Virtuosität und Spontanität und schafft so eine faszinierende Klangreise.
BESETZUNG:
Jelena Kuljić – Gesang
Frank Gratkowski – Altsaxophon, Klarinetten
Sebi Tramontana – Posaune
Das Eröffnungskonzert ist eine Begegnung, ein besonderer Ort des aufmerksamen Zuhörens. An diesem Abend wird es keine Grenzen zwischen Publikum und Ausführenden geben und durch Nähe ein einzigartiger Zugang zur aktuellen Musik ermöglicht werden, der Lust auf mehr macht. Die hochkarätigen Solist:innen werden zum Teil auch überlappend den Rathaussaal bespielen. Traditionelle Musik, zeitgenössisch komponiertes Repertoire, dadaistische Lautpoesie und freie Improvisation werden hier gleichberechtigt nebeneinander stehen und ineinandergreifen.
Susanne Fröhlich transportiert in ihrem Soloprogramm die Blockflöte ins Hier und Jetzt und zeigt, was auf diesem oft unterschätzten, aber sehr außergewöhnlichen Instrument möglich ist. Das Repertoire ist ein Mix aus Alter Musik, um das Publikum aus einer bestimmten Erwartungshaltung abzuholen und zeitgenössischen Stücken von Hollis Taylor, Fausto Romitelli und Toshio Hosokawa.
Naoko Kikuchi bewegt sich mit der Koto, einem 1300 Jahre alten traditionellen japanischen Musikinstrument, frei zwischen verschiedenen musikalischen und künstlerischen Welten. Sie erforscht die Musik der Zukunft, indem sie eine reiche Vielfalt an Koto-Klängen durch improvisierte Performances und Kompositionen von Gene Coleman, Malika Kishino, Tomi Räisanen und anderen verwebt.
Das Solowerk von Jaap Blonk zeigt eine immer erstaunliche Vielfalt. Musique concrète, Beats, Klangpoesie, Minimal Techno, ein Manifest, Soundscapes und mehr. Sein Konzertprogramm wird immer spontan festgelegt und ist eine Mischung aus seinen Versionen klassischer Lautpoesie und Stimmstücken aus der Tradition von u.a. Kurt Schwitters, Hugo Ball, Antonin Artaud und seinen eigenen Werken (experimentelle Texte, phonetische Etüden, erfundene Sprachen, Improvisationen).
In “Klangschatten” bewegt sich die Musik wie ein großes Echo ihrer selbst durch unterschiedliche reale, imaginierte und metaphorische Resonanzräume.
“Continuity” ist ein Live-Solo-Klarinetten-Projekt, das es wagt, sowohl Mustafa Kandıralı als auch Steve Lacy gleichzeitig auf meine eigene Weise zu huldigen. Ich beabsichtige, das zu erschließen, was ihre Stimme jetzt für mich bedeutet, anstatt zu versuchen, ihre enormen Einflüsse auf mich als Spieler zu beweisen oder zur Schau zu stellen. Und natürlich muss ich das gewichtige Repertoire der Solo-Klarinettenmusik von Komponisten wie Stravinsky, Boulez, Isang Yun und vielen anderen erwähnen, unter deren Einflüssen ich mich wohlig und geborgen fühle, anstatt wie unter einem Felsen erdrückt. Nach der Aufnahme von mehr als 60 Alben in über drei Jahrzehnten ist es an der Zeit für mich, etwas darüber zu sagen, wie das alles für mich zusammenhängt. Wie die Klarinette mir den Weg geebnet hat, meine Gedanken, Fragen und Zuflucht zu finden.
Am Samstagnachmittag präsentieren Schüler:innen aus vier Klassen ihre eigenen künstlerischen Beiträge – entstanden im Rahmen unseres Workshops zu Identität, Utopie und Gemeinschaft. Die jungen Teilnehmer:innen setzten sich mit ihren Lebensrealitäten auseinander und entwickelten Texte, Bewegungen und Klänge, die ihre Sicht auf die Welt spiegeln. Eine eindrucksvolle Collage aus Stimme, Körper und Zukunftsfragen – offen, mutig und berührend.
Mit Schüler:innen der Schule an der Donauschleife, Munderkingen und des Johann-Vanotti-Gymnasium, Ehingen
Die Sängerin Cansu Tanrıkulu ist SWR Jazzpreisträgerin 2024. Als Kind der 1990er-Jahre und ist Sie Teil einer jungen, international vernetzten Jazz-Szene. Für Sie ist das Wichtigste im Jazz sein kollaboratives Prinzip, sein Beharren auf Veränderung und Vielseitigkeit. Das ist die treibende Kraft, die sich der Jazz bis heute bewahrt hat. In der Berliner Jazz-Szene ist Cansu Tanrıkulu eine der präsentesten und eindrucksvollsten Stimmen. Die Liste derer, mit denen sie schon gearbeitet hat, ist lang. Exklusiv für die Festspiele Oberschwaben kollaboriert sie mit dem in ebenfalls Berlin beheimateten Ensemble ~su.
Stimme, Saxophon und koreanische Perkussion – Ensemble ~su kreiert einen musikalischen Fluss, der sich frei im Dazwischen bewegt: Zwischen der „klassischen“ und schamanistischen Musik aus Korea, zwischen Jazz und zeitgenössischer improvisierter Musik.
Ihr künstlerischer Ausdruck ist immer neu vom unvoreingenommenen Aufeinanderzugehen bestimmt. Bislang unbekannte Klänge sind so in einem Zusammenklang zu hören, der einzigartig ist. Diese Erfahrung lässt alle Vorurteile vergessen und führt die kreative Reibung innerhalb der Band zu einer Kernschmelze, die kreative interkulturelle Energien freisetzt: Hier wird lustvoll mit der Loslösung von – und Annährung an tradierte, definierte Rahmen und vorgeformte Strukturen gespielt und so werden diese im gleichen Atemzug hörbar zu einem Fluss der Inspiration. Zuweilen fragil wirkt ihre Musik, die immer organisch gewebt, autonom und authentisch ist. Ensemble ~su ist dabei phantasie- und humorvoll, groovy und punkig.
Mit anschließendem Artist-Talk.
BESETZUNG:
Cansu Tanrikulu: Gesang, K´kwaenggwari
Peter Ehwald: Komposition, Saxophon
Kim Bo-Sung: Janggo, Jing, Stimme
Shin Hyo Jin: K´kwaenggwari, Buk, Jing, Bara, Glockenspiel, Moktak, Stimme
Die in England aufgewachsene und jetzt in Berlin lebende Pianistin Julie Sassoon bildet gemeinsam mit ihrem Partner, dem Saxophonisten Lothar Ohlmeier, ein einzigartiges Duo.
In Ihrer beider Musik verbinden sich kammermusikalischer Jazz, improvisatorische Passagen und klassische, in die Tradition des Impressionismus zurückreichende Spielweisen. Man taucht in eine Welt raffinierter Einfachheit und Phantasien ein, die, angereichert vom warmen Sound des Saxophons und der Bassklarinette zusammen mit dem alle klangliche Nuancen auskostenden Klavier, gleichsam im zeitgenössischen Gewand erscheint. Es weiten sich Klangräume, mit deren Durchschreiten wie von selbst musikalische Geschichten erzählt werden. Die einzelnen Stücke sind komponiert, realisieren sich aber erst im spontanen, genau aufeinander hörenden, improvisatorischen Zusammenspiel. Es ist eine Musik, die atmet und gerade in ihren stillen Passagen die Zuhörer gefangen nimmt.
Mit anschließendem Artists Talk.
BESETZUNG:
Julie Sassoon – Piano, Komposition
Lothar Ohlmeier – Tenor Saxophone, Bass Klarinette
In »NEOFILIA« werden Bach, barocke Arien und die Klänge des Osmanischen Reiches verbunden: Es ist ein musikalisches Crossover-Erlebnis, das Vergangenheit und Gegenwart, Orient und Okzident miteinander in Resonanz bringt.
Ausgangspunkt ist die barocke Arie – berührend, virtuos, zutiefst menschlich. Werke von Johann Sebastian Bach, Silvius Leopold Weiß und dem osmanischen Komponisten Dimitrie Cantemir treffen auf neue Musik u. a. von Fatima Kahraman, die von heutigen Perspektiven auf das Fremde, das Andere, das Neue erzählt. In dieser Begegnung entfalten sich Lieder über Sehnsucht, Projektion, Liebe und Entfremdung – musikalisch vielsprachig und stilistisch durchlässig.
»NEOFILIA« ist als performatives Wandelkonzert konzipiert, bei dem das Publikum im Raum herumführt wird. Unter der künstlerischen und musikalischen Leitung von Marc Sinan entsteht gemeinsam mit der Marc Sinan Company, einem Ensemble für aktuelle Musik und klangliche Grenzgänge, ein eindrucksvolles Konzertformat zwischen Alter Musik, digitaler Klangkunst und ritueller Performance.
Susanne Fröhlich – Blockflöte
Marc Sinan – Gitarre, Komposition
Meinrad Kneer – Kontrabass
Johanna Zimmer – Gesang
In einer einmaligen Kombination aus Jazz, Volksmusik, klassischer Musik und Rock entwickeln Iva Bittová und Anıl Eraslan in „What my father sang to me“ bei der Vertonung alter europäischer Volkslieder ihren ganz eigenen Stil.
Ausgangspunkt sind dabei die Lieder, die Iva Bittová seit ihrer Kindheit aus dem Munde ihres Vaters gelernt hat und ihm nun als Geschenk zurückschickt. In ihre Erinnerungen an die Sommer auf dem Land in der Slowakei an der Grenze zu Ungarn mischen sich musikalische Einflüsse aus Volksliedvertonungen von Leoš Janáček und Béla Bartók. Mit Anıl Eraslan trifft sie auf einen der spannendsten improvisierenden Cellisten der Gegenwart. Gemeinsam werfen sie sich spielerisch Motive aus den alten Melodien zu und improvisieren über Verse aus den zugrunde liegenden Gedichten. So wird „What my father sang to me“ zu einer sehr persönlichen und berührenden Erinnerung an die Kindheit und die Eltern, aber auch Traditionen, Leidenschaften und Emotionen.
Mit anschließendem Artist Talk.
BESETZUNG:
Iva Bittová – Violine, Stimme
Anıl Eraslan – Cello
Verirrte Wege, Umwege, Übergänge: Das Konzert „VIAE smarrite“ folgt einer Musik, die nicht geradlinig verläuft. Der Schwerpunkt liegt auf Neuer Musik – auf Klängen, die sich tastend, lauschend, suchend entfalten. Alte Musik erscheint nicht als Zitat, sondern als Klangmaterial, das improvisatorisch erforscht, umgedeutet, verwandelt wird.
Arah Saffians „Minoische Variationen“ greifen archaische Bewegungsmuster auf, Elias Reusners barocke Passacaglia wird zum Ausgangspunkt improvisatorischer Transformation. Auch Kapsbergers Toccata wird neu gehört, neu befragt.
Walter Zimmermanns „Irrgarten“ verbindet Musik und Sprache zu einem labyrinthischen Gedankenraum. Und Burkhard Stangls MELLOW (MY FELDMAN) führt in eine Musik der Zeitdehnung – ohne Vergangenheit, Zukunft oder Gegenwart. „Mit offenen Ohren träumen“, heißt es dort, während sich in der Leere neue Energie formt: widerständig, wach, rebellisch.
Dieses Konzert ist ein bewusstes Lauschen auf unbekannte Pfade – ein Sich-Einlassen auf Übergänge, ein tastendes Erkunden von Wegen, die sich erst im Gehen offenbaren. Alte Klänge werden zu Resonanzräumen für neue musikalische Möglichkeitsformen.
Mit anschließendem Artist Talk.
BESETZUNG:
Reinhilde Gamper: Diskant-, Basszither
Mit „Instant Songs“ entführen Jelena Kuljić, Sebi Tramontana und Frank Gratkowski in romantisch-abstrakte Klanglandschaften…. Zwischen Improvisation, Lyrik und den Echoes der Songs von Duke Ellington und Billy Strayhorn erkunden sie diffuse Geräuschwelten, scheinbar durchkomponierte Melodien, klare Liedstrukturen sowie technisches Stimmengewirr. Der musikalische Trialog verbindet auf spielerische Weise Virtuosität und Spontanität und schafft so eine faszinierende Klangreise.
BESETZUNG:
Jelena Kuljić – Gesang
Frank Gratkowski – Altsaxophon, Klarinetten
Sebi Tramontana – Posaune
Rathaussaal
Marktstraße 1
Festsaal Adler
Martinstraße 17
Atelier Monika Kneer
Breslauer Str. 11
Dionysius Kirche
Kirchhof 2
VHS Saal
Schulhof 3
Martinskapelle
Paradiesgasse 7